Einstellungen, Werte und Überzeugungen haben einen großen Einfluss auf das Führungsverhalten. Ihre Haltung als Führungskraft wird sich Ihrem Verhalten und Ihrer Art der Kommunikation widerspiegeln, unabhängig davon, ob es Ihnen bewusst ist oder nicht. Wenn Sie von einem Mitarbeiter denken, dass er eine bestimmte Leistung nicht bringen kann, drückt sich das durch Ihre Wortwahl, durch Ihre Körpersprache aus. Der Mitarbeiter hat eventuell das Gefühl, dass er nicht wertgeschätzt wird. Zum Beispiel durch Ihren Tonfall, Ihre Körperhaltung (keine volle Zuwendung) oder durch Sätze mit Füllwörtern wie “Haben Sie wieder vergessen, dass…?””
Entscheidend ist, dass Sie authentisch sind und an das Potential in Ihren Mitarbeitern glauben. “Wenn Sie als Manager daran glauben, dass Menschen über sich hinauswachsen können, wird dies das Team beflügeln. Fördern Sie Ihre Teammitglieder gemäß ihrer Eigenschaften und Potentiale,” laut Gerald Hüther, Neurobiologe, und Sebastian Purps, Coach (Video von Gerald Hüther und Sebastian Purp: www.youtube.com/watch?v=r2mu1J_PJZQ&hd=1)
Als Potential wird das bezeichnet, was möglich wäre, aber noch nicht sichtbar ist und was sich irgendwann entfalten kann, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Dieses Führungsverhalten nennt Gerald Hüther Supportive Leadership.
Die moderne Hirnforschung lehrt dazu: Das Gehirn jedes Einzelnen kann sich noch bis ins hohe Alter verändern. Wenn unser Gehirn es schafft, neuroplastische Botenstoffe auszuschütten, können wir selbst mit 70 noch eine neue Sprache lernen (siehe auch Infokasten). Diese Botenstoffe werden insbesondere dann ausgeschüttet, wenn uns etwas emotional berührt, wenn wir uns für etwas begeistern können. Begeisterung ist also Dünger für das Gehirn. Als Supportive Leader wäre es nach Gerald Hüther günstig, wenn Sie sich selbst und andere immer wieder begeistern können.
Was heißt dies für Sie als Führungskraft? Ihre eigene Haltung und Motivationsfähigkeit, Ihr Team für ein Ziel, eine Vision zu begeistern ist ausschlaggebend. Sowie wertschätzende Kommunikation, Motivation und auch aus Fehlern lernen zu dürfen. Begeisterung wird Kreativität, neue Methoden und Teambuilding fördern. Dazu müssen Sie Ihre Mitarbeiter (er)kennen und ihre Potentiale bergen. […]
Quelle: Dies ist ein Auszug einem Artikel von Jutta Witzel und Heidrun Wehmeyer, publiziert in “technische kommunikation”, Ausgabe 04/2014, herausgegeben von der Gesellschaft für Technische Kommunikation – tekom e.V.